Ob im Homeoffice, im Unternehmen und natürlich auch privat, wir alle haben die Verantwortung, die uns gegebenen und endlichen Ressourcen sinnvoll und sparsam zu nutzen. Vielfach wird noch unterschätzt, wie viel Potenzial das Drucken bereithält, um einen nachhaltigen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft zu leisten. Du hast einige Möglichkeiten, deinen Drucker umweltschonender zu verwenden. Als zusätzliches Plus ergeben sich daraus für dich geringere Kosten für Papier, Tinte oder Toner und Energie. Los geht’s mit unseren Nachhaltigkeits-Tipps für den Umgang mit Drucker, Papier, Toner und Tinte!

Suche einen umweltfreundlichen Drucker aus und nutze ihn möglichst lange

Solange dein Drucker noch ordentlich arbeitet, solltest du kein neues Gerät anschaffen. In ihm stecken Ressourcen, es wurde Energie für seine Herstellung aufgebraucht und der Transportweg hat seinerzeit die Umwelt belastet. 

Je länger du deinen Drucker fit hältst und ihn verwenden kannst, desto nachhaltiger ist seine ökologische Bilanz. Um seine Lebensdauer zu verlängern, raten wir dir zu einer regelmäßigen Reinigung und Wartung. Im Druckerhandbuch findest du Anleitungen, wie du dein Gerät reinigen und warten kannst. Das Handbuch ist meistens auch online beim Hersteller abrufbar.

Sollte jedoch ein Druckerkauf anstehen, wähle Modelle mit niedrigem Stromverbrauch im Standby-Modus und Betrieb aus einer nachhaltigen Produktion. Du musst dafür nicht mühsam zig Beschreibungen von Druckermodellen und Datenblätter studieren, sondern kannst dich an denen mit dem Blauen Engel orientieren. 

Drucker mit dem Umweltzeichen “Blauer Engel” zeichnen sich mit einem niedrigen Stromverbrauch aus und bringen weitere Vorteile für die Umwelt und auch für deine Gesundheit. So müssen die verwendeten Werkstoffe der zertifizierten Geräte einen gewissen Anteil an Kunststoffen aus dem Recycling aufweisen, zudem wird der Blaue Engel nur an Drucker vergeben, die schadstoffarme Kunststoffe einsetzen. Bei Laserdruckern wird außerdem darauf geachtet, dass sie eine geringe Feinstaubbelastung durch Toner an die Raumluft abgeben. Auch langlebig und lärmarm sind Kriterien, damit Drucker und Multifunktionsgeräte den Blauen Engel tragen dürfen.

Wenn möglich, ist der Kauf eines gebrauchten Druckers eine weitere Möglichkeit, verantwortungsvoll zu handeln. Statt die Auswirkungen auf Umwelt und Klima durch die Ressourcen verbrauchende Neuproduktion eines weiteren Geräts nötig zu machen, nutzt du einen funktionierenden Drucker weiter. Es gibt im stationären Handel, aber auch im Internet Anbieter, die sich auf generalüberholte Geräte spezialisiert haben. Dort sind Multifunktionsgeräte und Drucker im Angebot, die teils sogar mit Garantie verkauft werden.

Nutze umweltfreundliches Druckerverbrauchsmaterial

Ein sperriges Wort, Druckerverbrauchsmaterial. Um bei den Wichtigsten zu bleiben, verstecken sich hinter dem Begriff Tintenpatronen, Tonerkartuschen und Druckerpapier. 

Umweltfreundliches Druckerpapier aus dem Recycling zu verwenden, ist für dich eine sehr einfache Möglichkeit, nachhaltiger zu drucken. Längst handelt es sich dabei nicht ausschließlich um graues Papier, auch wenn dieses sogar eine positive Außenwirkung haben kann. Denn es zeigt “Hey, hier machen sich Leute Gedanken um die Umwelt!” Umweltschonend gebleicht eignet sich Recyclingpapier aber auch für Dokumente, die weiß erstrahlen sollen.

viele Briefe gestapelt
Briefumschläge aus Recyclingpapier lassen sich hervorragend bedrucken

Recyclingpapier ist nun wahrlich kein Geheimtipp, aber bei Tintenpatronen und Tonern sieht es noch anders aus. Auch davon gibt es Recyclingprodukte auf dem Markt. Wir müssen es wissen, denn wir sind Wiederaufbereiter von Druckerpatronen und Tonerkartuschen, die wir an Händler weitergeben. 

Wiederaufbereitung bedeutet in unserem Fall, dass wir originalen Kartuschen durch eine umfassende Aufbereitung eine weitere Nutzungsdauer schenken und so die Umwelt entlasten. Es werden Ressourcen wie Erdöl, CO2-Emissionen und weite Transportwege gespart. So handeln wir (übrigens schon seit 1997) im Sinne des Green Deals der EU, die die Kreislaufwirtschaft vorantreiben will. 

Der Green Deal sagt deutlich, dass Wiederverwendung die beste Form des Recycling ist und gefördert werden muss. Selbst die Druckerhersteller sind dazu aufgefordert, ihre Kartuschen für die Wiederaufbereitung (auch durch Dritte) bereit zu machen. Wenn du also das nächste Mal Toner oder Tinte benötigst, achte darauf, wiederaufbereiteten Originalpatronen eine Chance zu geben.

Banal, aber wichtig: Drucke nur, was gedruckt werden muss

Hört sich platt an, aber in vielen Büros wird noch viel zu viel Unnötiges ausgedruckt. Kennst du die Urban Legend, dass ein E-Mail-Anhang ausgedruckt wurde, um ihn anschließend einzuscannen, damit er digital vorlag? Es steckt ein wahrer Kern in dieser Geschichte, auch wenn in Unternehmen üblicherweise nicht ein solches Ausmaß beim Drucken erreicht wird.

Du solltest also immer zweimal überlegen, ob du das Vorliegende wirklich drucken musst oder ob die digitale Form ausreichend ist. Du sparst Papier und Toner oder Tinte, je nachdem. Falls du dir Sorgen um die unterschiedliche Darstellung auf verschiedenen Geräten machst, wähle das PDF-Format.

Wenn du aus triftigen Gründen trotzdem ein mehrseitiges Dokument drucken musst, prüfe, ob du bestimmte Seiten aussparen kannst. Wechsele dafür von “Alle Seiten” zur benutzerdefinierten Auswahl.

Fehldrucke: Schau lieber noch genauer hin!

Dieser Tipp schließt den Kreis zum vorhergehenden: Du druckst weniger, wenn du Fehldrucke vermeidest. Tippfehler und falsch dargestellte Elemente kannst du mit etwas zeitlichem Abstand zur Erstellung eines Dokuments schneller erkennen und ausbessern. Alternativ lässt du jemand anderes drüberschauen, bevor du den Druckauftrag erteilst. Unter Zeitdruck heißt es, die Adleraugen zu schärfen, um keine Fehler zu übersehen, bevor der Druckjob in Auftrag geht.

Druckeinstellungen und Druckvorschau helfen dir beim umweltbewussten Drucken

Die überwiegende Zahl der zu druckenden Dokumente muss keineswegs in hoher Qualität vorliegen. Darum bevorzuge den Sparmodus in den Druckeinstellungen (auch Tinten- bzw. Tonersparmodus genannt), wann immer es geht. Das spart nicht nur Druckfarbe, sondern erhöht bei Tintenstrahldruckern die Druckgeschwindigkeit.

Drucke außerdem lieber Schwarzweiß als in Farbe. So beanspruchst du nur die schwarze Kartusche, obendrein ist diese günstiger. In den Druckeinstellungen findest du dafür die Einstellung unter Punkten wie “nur schwarz verwenden” oder “monochrom drucken”.

Die Druckvorschau ist generell eine unterschätzte Hilfe in puncto Nachhaltigkeit. Du kannst dort erkennen, ob ein von dir erstelltes Dokument durch Anpassungen das Potenzial hat, Papier einzusparen:

  • Absätze verringern
  • eine kleinere Schriftart verwenden
  • den Rand verkleinern
  • Kopf- und Fußzeilen anpassen

Befolgst du diesen Tipp, wirst du weniger Druckerpapier verbrauchen.

Zusätzlich trägt zum Einsparen von Papier die Option bei, mehrere Seiten auf ein Blatt zu drucken. Uns ist klar, dass das nicht immer eine Möglichkeit ist, aber wenn du genau darüber nachdenkst, ist sie öfter umsetzbar als angenommen.

Duplexdruck spart auf einen Schlag 50 Prozent Papier

Bleiben wir noch kurz beim Thema Papier. Für die Produktion von Papier werden Holz, Energie, Wasser und Chemikalien verbraucht, was eine Belastung für Umwelt, Natur und Klima bedeutet. 

Wann immer es sich anbietet, hilft doppelseitiges Drucken (Duplexdruck) mühelos, die Hälfte des benötigten Papiers einzusparen. Folglich ist doppelseitiger Druck deutlich nachhaltiger als nur eine Seite zu bedrucken und dafür die doppelte Menge an Papier zu verbrauchen. Besonders bequem gelingt doppelseitiges Drucken mit einer Duplexeinheit, die in vielen Unternehmen zum Standard im Druckerraum gehört.

Sparsame Schriftarten machen einen Unterschied

Je weniger Tinte oder Toner du verbrauchst, desto mehr entlastest du die Umwelt. Neben der Verwendung des Sparmodus und der allgemeinen Verringerung des Druckaufkommens gibt es einen weit weniger bekannten, aber effektiven Trick: Es sind sparsame Schriftarten verfügbar, die zwischen 20 und 50 Prozent Druckfarbe einsparen. Dazu zählen die Schriftarten Garamond und Century Gothic, die du als Standard-Schriftarten in Microsoft Word oder OpenOffice nutzen kannst. 

Außerdem findest du im Internet Anbieter von Tinte sparenden Schriftarten, hierzu zählt beispielsweise Ecofont. (Nein, wir werden dafür nicht bezahlt.) Für eine solche Schriftart (Font) musst du je nach Anbieter einen überschaubaren Obolus entrichten und sie installieren. Dafür halten deine Druckerkartuschen deutlich länger, ohne dass du optisch einen Unterschied bei deinen gedruckten Dokumenten in Kauf nehmen musst.

Auch Kopien kannst du umweltbewusst anfertigen

Kopierer arbeiten wie Drucker und sind ohnehin häufig Multifunktionsgeräte. Jeder Schatten auf einer Kopie bedeutet, dass Toner oder Tinte verbraucht wurden. Darum ist es nachhaltig, die Kopiervorlage optimal auf das Vorlagenglas zu legen und den Deckel so gut wie möglich zu schließen, um die Schattenbildung zu verringern. Du kannst oftmals auch die Zoom-Funktion des Kopierers einsetzen, um optimale Ergebnisse zu erzielen, die nicht nur besser aussehen, sondern auch sparsamer und nachhaltiger sind.

DOWNLOADS FÜR DICH!

Umweltschutz geht über’s Drucken hinaus – auch Licht ausschalten ist eine sinnvolle Sache! Damit im Büro alle daran denken, kannst du unser Klaus-Freebie herunterladen, ausdrucken und aufhängen. Und ob man etwas wirklich drucken muss, wird mit unserem zweiten Freebie sicher noch häufiger hinterfragt!

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Fazit: Viele Maßnahmen machen den Umgang mit Druckern umweltfreundlicher

Je mehr dieser Tipps und Tricks du verinnerlichst und umsetzt, desto umweltschonender wirst du in Zukunft drucken. Zusätzlich kannst du andere für das Thema sensibilisieren und ihnen zeigen, was mit ganz einfachen Kniffen möglich ist. Sollte das Umweltargument nicht überzeugen, vermag es wahrscheinlich die finanzielle Komponente: Wer weniger Papier, Tinte, Toner und Energie verbraucht und seinen Drucker möglichst lange nutzt, hat am Ende mehr in der Geldbörse.

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Titelbild: Drucker auf grüner Wiese © sir270/stock.adobe.com